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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Eine Chronologie der Themen bezogenen Erfindungen:

Diese Einträge sind aus allen nur möglichen Medien zusammen gesammelt, so gut wie möglich verglichen und abgestimmt und chronologisch aufgelistet. Je nach neuerer Erkenntnis werden diese Einträge verbessert und/oder zeitlich umgesetzt. (Nichts ist unmöglich.)

Eigentlich wurden die Grundlagen für die Magnetband- Entwicklung schon viel früher gelegt.

Nur würden diese Einzelheiten die große Historie zu weit aufblähen. Darum hier ein paar physikalische Entdeckungen, die Voraussetzung für die "Elektrik" und "Magnetik" waren.

99-55 vor Chr. - Lucretius Carus schreibt

In Rom berichtete der Dichter Lucretius Carus, der von 99 bis 55 v. Chr. lebte, in seinem Werk "De Rerum Natura", daß der Magnet nach den Bewohnern von Magnesia in Griechenland, den Magnetes, benannt sei. In Magnesia fand man (und findet man noch) reiche Vorkommen an Magneteisenstein oder Magnetit. Angeblich wurden damals die Brocken dieses Gesteins als Magneten bezeichnet.

50 n. Chr. - Plinius, gleichfalls ein Römer

schreibt im Jahre 50 n. Chr., daß der Dichter Vicander, der zweieinhalb Jahrhunderte vor ihm lebte, von einem Schafhirten namens Magnes erzählt habe. Dieser sollte entdeckt haben, daß sein eiserner Hirtenstab von einem bestimmten Stein angezogen wurde, der nach ihm Magnesstein benannt worden sei. Auch diese Erklärung für die Entstehung des Wortes Magnet scheint glaubhaft. Also suchen Sie sich eine von beiden aus.

im 12. Jahrhundert

Erst im 12. Jahrhundert unserer Zeitrechnung begann man, dem Magnetstein mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden. In jener Zeit fingen Seefahrer (Marco Polo 1260 in China zum Beispiel) und Bergleute an, Kompaßnadeln aus Magneteisenstein zur Richtungsbestimmung zu verwenden.

1560 - William Gilbert

Im Jahre 1560 veröffentlichte der Naturforscher William Gilbert of Colchester, der am Hofe der Königin Elisabeth I. von England lebte, sein Werk „De magnete". Er hatte entdeckt, daß die Erde selbst magnetisch ist und wies auch nach, daß Eisen seinen Magnetismus verliert, wenn es ausgeglüht wird.

1785 - Charles Coulomb

1785 bewies Charles Coulomb, daß die Abstoßung und Anziehung von Magneten dem Abstand umgekehrt proportional sind.

1820 - Oerstedt endeckt den Elektromagnetismus.

35 Jahre später (nach Charles Coulomb) entdeckte Hans Oerstedt, daß ein elektrischer Strom eine Magnetnadel ablenkt. Und 1825 wurde diese Entdeckung von Andre Ampere experimentell und mathematisch bestätigt.

 

Im gleichen Jahr stellte der englische Gelehrte William Sturgeon den ersten künstlichen Magneten her. Er ließ einen elektrischen Strom durch eine um ein Stück Weicheisen gewickelte Spule fließen. Dadurch wurde der Weicheisenkern so magnetisiert, daß er das 20-fache seines Eigengewichtes hochzuheben vermochte.

1824 - Joseph Henry und Michael Faraday

Weitere vier Jahre später konstruierte Joseph Henry den ersten starken Elektromagneten, und kurz danach baute er zusammen mit Michael Faraday den ersten Transformator. Damit wiesen die beiden Forscher den Weg für die Konstruktion von Dynamos und Elektromotoren.

1830 - W. E. Weber laboriert mit Stif­ten

Schon 1830 laborierte W. E. Weber mit Stif­ten, die die Schwingungen von Stimmgabeln und Saiten auf bewegte berußte Flächen auf­zeichneten.

1831 - Faraday elektrische Induktion

Faradays Erfindung, so unkompliziert sie auch zu sein schien, machte die Voltasche Säule, die bis dahin die wichtigste Stromquelle darstellte, überflüssig. Grundsätzlich wurde damit erstmalig die Möglichkeit zur magnetischen Schallaufzeichnung eröffnet.

1840 - Jean Michel Duhamel erfindet das Vobraskop

1852 - Wilhelm Weber

Die erste brauchbare Theorie über den Eisenmagnetismus wurde 1852 von Wilhelm Weber veröffentlicht. James Maxwell verbesserte sie, und so wurden die Wissenschaftler jener Zeit in die Lage versetzt, einen besseren Einblick in das Verhalten der Molekularmagneten zu gewinnen.

1855 - E.L.S. de Martinville konstruiert den Phonoautographen

Der Mann hieß richtig Edouard Leon Scott de Martinville.

1873 - James Maxwell

Maxwell erklärte im Jahre 1873 die für die Elektrizität und den Magnetismus geltenden Gesetze mathematisch und ordnete sie systematisch ein.

1876 - Graham Bell erfindet das Telefon

1877 - Edison erfindet den Phonographen

und Charles Cros beschreibt das Parleophone

1877 - Emile Berliner erfindet das Telefon-Mikrofon

1878 - Oberlin Smith trifft mit Edison zusammen

Um die Jahreswende 1878 sah Smith zum ersten Male Edisons Phonographen und sein Spürsinn für Verbeserungen war geweckt.

1881 - Alexander Graham Bell und das Graphophone.

Es waren insgesamt drei, die es erfunden haben: Alexander Graham Bell, Chichester A. Bell und Charles Sumner Tainter.

1883 - Emil Rathenau gründet die "Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität"

Beim Besuch der Weltausstellung in Philadelphia lernte Emil Rathenau die epochemachenden Erfindungen von Thomas A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Patente für Deutschland zu erwerben. So wird Rathenau zu Recht als der Begründer der elektrischen Großindustrie in Deutschland bezeichnet.

 

Dann kam die Gründung der Vorläufergesellschaft der AEG in 1883 durch Emil Rathenau als "Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität". Die Ingenieure der AEG waren später für die weltweite Entwicklung der Magnetbandtechnik die treibende Kraft.

1887 - Emile Berliner erfindet das Grammophone

1887 - De Franzose Janet laboriert mit Stahldraht

Ebenso experimentierte der Niederländer Wittediek. Dieser operierte mit einem bewegten Band, auf dem mit feinen Teilchen beladene Gasstrahlen akustische und elektrische Wellen registrierten.

1887 - Die "Deutsche Edison- Gesellschaft ...." wird zur AEG.

Was mit der Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte sich bald zu einem Unternehmen, das auf allen Gebieten der Elektrotechnik eine führende Rolle spielte - lange blieb der Wettstreit mit Siemens & Halske um den ersten Platz unentschieden.

1888 - Oberlin Smith beschreibt die Nutzung des Elektromagnetismus zwecks Tonaufzeichnung

Das Prinzip der magnetischen Schalltechnik wurde 1888, nur elf Jahre später als der „Phonograph", zum ersten Male von Oberlin Smith (1840-1926) beschrieben. Als Tonträger schwebte ihm ein mit Eisenpulver imprägnierter Faden - etwa aus Baumwolle - vor. Während dieser Faden in der Längsrichtung fortbewegt werde, so regte er an, könne man ihn bzw. die Eisenteilchen permanent magnetisieren. Der Titel war "Some possible forms of phonographs".

1895 - Emile Berliner erfindet die Schallplatte

1898 - Valdemar Poulsen entwickelt das Telegraphone

Die erste praktische Anwendung der von Smith entwickelten Theorie wurde im Jahre 1898 - 21 Jahre, nachdem Thomas Alva Edison seinen Wachsrollen- phonographen gebaut hatte - von dem Dänen Waldemar Poulsen zum Patent angemeldet. Sein „Telegraphon" war noch primitiv und wies natürlich noch keine der Errungenschaften irgendeiner Elektronik auf. Immerhin war das Pinzip der Umsetzung von elektrischer Energie in magnetische Kraftfelder von veränderlicher Stärke in seinem Gerät schon voll verwirklicht; die Magnetfelder wurden auf einem beweglichen, magnetisierbaren Tonträger festgelegt und später wieder in elektrische Energie umgewandelt.

 

Poulsens Maschine bestand aus einer Trommel, auf die Stahldraht von einigen Millimetern Dicke gewickelt war. Als Magnetkopf diente eine Spule mit zwei Kernblechen, die parallel zur Trommel bewegt werden konnte. Bei der Aufzeichnung, d.h. beim Magnetisieren des Drahtes, drückten die Kernbleche von beiden Seiten gegen den Draht, der übrigens ?? (hier fehlt etwas)

 

Das nebenstehende Bild ist ein „Telegraphon" von Valdemar Poulsen aus dem Jahre 1898. Damit die Trommel mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben wird, ist das „Telegraphon" mit einem Elektromotor ausgestattet. Auf der Trommel befindet sich ein spiralförmig gewickelter Stahldraht. Die Transportschraube, die den Magnetkopf langsam längs der drehenden Trommel bewegt, ist bei dieser Ausführung bereits vorhanden. Das erste „Telegraphon" von Poulsen hatte eine vertikale Trommel und wurde wahrscheinlich nicht elektrisch angetrieben.


So wurde 1898 Poulsen das Patent er­teilt, das mit Bezugnahme auf den Vibrographen von Wittediek eine Maschine beschreibt, die Schallereignisse magnetisch aufzeichnen und wiedergeben konnte. Dieses "Telegraphon" genannte Gerät erhielt auf der Pariser Weltausstellung 1900 einen Grand Prix.

1899 - George Chambell und Michael Pupin entwickeln die Pupin Spule.

So, das war´s bis etwa 1899.

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Jetzt geht es weiter ab 1900 mit der langen (wirklich viele Seiten langen) großen Geschichte der Magnetbandgeräte.
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